Die Runde durch Schleswig 2014

Tagebuch unserer Tour

Donnerstag, 10.07.

Ganz entspannt geht es mit der Deutschen Bundesbahn über Münster nach Minden. Hans-Gerd mit seiner gefederten Kutsche, Georg mit dem roten Krabo-Flitzer und Nobby mit seinem alten Nishiki und viel zu viel Gepäck.

In Minden finden wir schnell den Weserradweg und radeln gemütlich Richtung Nienburg mit einer Pause in einem Biergarten am Radweg.  Gegen Ende werden wir doch etwas schneller, denn es ziehen schwarze Wolken auf. Und weil ein gutes Pferd nur so hochspringt, wie es muss, kommen wir gerade rechtzeitig an, um uns in Nienburg unter Sonnenschirmen unterzustellen, bevor wir unser Hotel „Dat Wählige Rott“ aufsuchen.

Den Tag beschließen wir mit einem leckeren Abendessen, einigen Bieren und einem Gang an die Weser.

Freitag, 11.07.

Am Morgen überbrücken wir das Wegstück bis Bremen mit der Bahn. Sonst wäre es bis Stade doch ein wenig weit. Kurz hinter dem Bahnhof treffen wir auf eine vorzügliche Fahrradstraße, die uns schnell aus Bremen herausbringt. Wir Radeln an der Uni vorbei und sind nach wenigen Kilometern im grünen Bremer Umland.

In Selsingen machen wir Rast beim Bäcker und widmen uns einem ausführlichen analogen Navigationsstudium. Da hat man wenigstens was in der Hand.

In Stade erwartet uns ein nettes Hotel und ein Stadtfest, wie schön! Hier waren wir ja 1999 schon einmal, allerdings nur auf der Durchreise.

Samstag, 12.07.

Heute geht es im ersten Teil an der Elbe entlang bis Brunsbüttel, zunächst linkselbisch bis Wischhafen. Dann mit der Fähre hinüber nach Glückstadt. Hier waren wir auch schon einmal: 2008 auf unserer grandiosen Elbetour.

Rechtselbisch geht es nun weiter an zwei AKWs (Brokdorf und Brunsbüttel) vorbei bis zum Nordostseekanal mit einer zweiten Fährfahrt. Hans-Gerd ist so glücklich!

An Meldorf vorbei erreichen wir recht bald Heide und unsere Pension Sabine. Eventmäßig ist Heide nun nicht der Nabel der Welt, aber für eine gepflegte Nahrungsaufnahme und einen angemessenen Flüssigkeitsausgleich reicht es allemal.

Sonntag, 13.07.

Heute ist ein großer Tag: Endspiel der Fußballweltmeisterschaft 2014 in Brasilien. Deutschland und Argentinien stehen im Finale. Es ist erst das zweite Mal, dass wir eine EM oder WM auf unseren Touren erleben. Das letzte Mal war es 2008 auf unserer grandiosen Elbetour, wo wir das Endspiel Deutschland – Spanien in Havelberg erlebt haben.

Aber zunächst einmal heißt es Kilometer machen auf dem Weg nach Büsum, wo wir im Hafen eine schöne Rast machen. Wir überqueren dann auf dem Weg nach Tönning das Eider-Sperrwerk und kommen zeitig in Husum an. Das Hotel am Schloßpark hat eine schöne Suite für uns bereit, zickt aber wegen der Unterstellung der Räder rum. Der freundliche Busfahrer einer Reisegruppe nimmt unsere Räder dann mit in die Garage.

Kühl ist es heute auf unserem Gang durch den Husumer Hafen. Wir essen draußen in einem Fischrestaurant und bereiten uns so langsam auf ein Endspiel um 21.00 Uhr vor. Aber es ist gar nicht so einfach, eine Kneipe zum Fußballgucken zu finden. Und als wir endlich eine echte Kneipe gefunden haben, müssen wir feststellen, dass das Spiel schon begonnen hat. Zum Glück steht es aber noch 0:0 und wir können alles nachholen. Der Nachschub in dem Etablissement ist prima. Nette trinkfeste Leute und gute Stimmung. Und dann schießt Götze auch noch das 1:0! Perfekt.

Montag, 14.07.

Im weiten Bogen über den Elisabeth-Sophien-Koog und die Langenhorner Heide nähern wir uns haarscharf der dänischen Grenze kurz vor Flensburg. Dort stürzen wir uns über ekliges Kopfsteinpflaster runter zur Förde, um gleich darauf wieder zum Hotel am Wasserturm hoch zu klettern. Unser Hotel ist ein Biker-Hotel, aber zu den echten Bikern fehlt uns der Motor.

Nach dem Duschen steigen wir erst einmal wieder zur Förde runter, nehmen ein Bier in einer netten Strandbar, schauen uns Flensburg an und essen sehr nett in der „Alten Senfmühle“.

Dienstag, 15.07.

Heute radeln wir auf dem Ostseeküstenradweg zunächst nach Glücksburg und weiter im Bogen nach Kappeln, wo wir Mittagsrast am Wasser machen. Unser Ziel Schleswig können wir nicht ansteuern, es ist kein Zimmer frei. Dann fahren wir halt nach Eckernförde.

Zunächst steuern wir die Lindaunisbrücke an, ein sehr witziges Teil. Neben der Fähre bei Arnis ist das die einzige Möglichkeit, über die Schlei zu kommen. Danach geht es dann sehr strait Richtung Eckernförde, wo wir sehr schön in Ostseenähe unterkommen. Den Hunger für unser Abendessen holen wir uns auf einem längeren Spaziergang zum Hafen von Eckernförde.

Mittwoch, 16.07.

Über die Tour nach Plön gibt es nicht so vel zu erzählen, außer dass wir uns ganz schön durch Kiel gequält haben. Große Städte sind echt Mist! Dafür ist Plön ganz schnuckelig. Unser Hotel liegt direkt am Plöner See.

Am Nachmittag besuchen wir das Schloss von Herrn Fielmann, laufen dann zum Pavillon der Kaiserin auf der Prinzeninsel und gehen anschließend auf dem Planetenweg (Mein Vater erklärt…) zurück nach Plön.

Donnerstag, 17.07.

Über Malente radeln wir nach Neustadt in Holstein. Da sind wir schon ganz nah an der Ostseeküste, die wir bei Haffkrug erreichen. Auf dem Radweg fahren wir an der Küste entlang bis Timmendorf, sehr schön!

Dann geht es weiter über Lübeck, mit einem kurzen Stopp nach Ratzeburg.

Freitag, 18.07.

Zunächst geht es nach Süden bis zum Grenzmuseum Leisterförde. Hier kann man einiges über die ehemalige DDR-Grenze zwischen Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern erfahren. Wir kommen dann nach Lauenburg, wo wir unten in der Altstadt Rast machen. Lauenburg hatten wir schon 2010 auf unserer Ostseetour besucht.

Dann geht es über die Elbe noch ein Stück bis Lüneburg. Wir übernachten feudal im Hotel am Bargenturm.

Samstag, 19.07.

Wir verlassen Lüneburg Richtung Westen auf dem Weg nach Buchholz in der Nordheide. Unterwegs hält uns ein Schützenzug in einem der kleinen Dörfer auf. Es ist Sommer, es ist Samstagmittag und der Vogel muss ja irgendwann abgeschossen werden.

Trotz dieser Verzögerung erreichen wir noch rechtzeitig unseren Zug nach Bremen, von wo wir über Osnabrück und Münster ins geliebte Ruhrgebiet zurückfahren.

Tagebuch in Kurzform

Datum Etappe Kilometer Details Kommentar
    835    
Do., 10.07 RE – Minden (DB)-Nienburg 62 RE / GE - Zug nach Minden – Die Weser runter bis Nienburg Schöne, entspannte Tour; wir kommen so gerade vor dem Gewitter an; Hotel Dat Wählige Rott
Fr., 11.07. Nienburg – Bremen(DB) - Stade 88 Mit dem Zug nach Bremen und dann über Land nach Stade Wir schwanken zwischen analoger und digitaler Navigation; In Stade ist Stadtfest; Hotel am Fischmarkt
Sa., 12.07. Stade – Heide 98 Mit der Fähre nach Glückstadt; An Brokdorf vorbei zum KKW Brunsbüttel und über den NO-Kanal Wie lange kann man noch Kernkraft erleben? Pension Sabine
So., 13.07. Heide – Büsum- Tönning - Husum 75 Nach Husum mit Abstecher nach Büsum und Tönning Über das Eider-Sperrwerk; Und beinahe das Endspiel verpasst; Hotel am Schlosspark
Mo., 14.07. Husum – Dagebüll - Flensburg 106 Am Watt entlang bis kurz vor Dagebüll und dann rechts ab nach Flensburg Hotel am Wasserturm heißt: erst mal den Berg hoch
Di., 15.07. Flensburg- Kappeln - Eckernförde 82 Auf dem Ostseeküstenradweg zum Mittagessen nach Kappeln und über die Lindaunisbrücke nach Eckernförde In Schleswig war kein Zimmer frei; Stadthotel am Ostseestrand
Mi., 16.07. Eckernförde - Plön 100 Wir wühlen uns durch Kiel; Hass auf die großen Städte Besuch bei Herrn Fielmann; Planetenweg; Hotel „Altes Fährhaus“
Do., 17.07. Plön – Ratzeburg 75 Haffkrug – Scharbeutz – Timmendorf -Lübeck Sehr schöne Strecke an der Ostsee; Wittlers Hotel
Fr., 18.07. Ratzeburg – Lüneburg 70 In Lauenburg über die Elbe Pause in Lauenburg
Sa., 19.07. Lüneburg – Buchholz – RE(DB) 45 Zügig mit dem Rad nach Buchholz und dann mit dem Zug nach RE Ein bisschen Schützenfest muss sein

Unsere Tour im Video

Unsere Etappen 2014

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