Schneller Radfahren mit Bierbauch

Die Aerodynamik spielt beim Radfahren, besonders auf dem Rennrad eine entscheidende Rolle. Die Zeitschrift "RennRad" hat im Windkanal getestet, ob das Radfahren mit Bauchansatz Vor- oder Nachteile hat. Das Ergebnis ist eindeutig: mit Bauch ist man schneller.

Mehr als zwei Minuten Gewinn beim Triathlon

Die Messungen ergaben, dass ein Sportler mit Bierbauch etwa 6 Watt Leistung einsparen kann bei 45km/h. Die Leistung gegen den Wind betrug mit Bauch 225,5 Watt, ohne Bauch 231,6 Watt. Ein Radfahrer mit „Bierbauch“ muss also 2,63 Prozent weniger Leistung erbringen.

Hochgerechnet auf eine Triathlon-Langdistanz, bei der 180 Kilometern absolviert werden müssen, ergibt sich auf flacher Strecke (bis zu 500 Höhenmeter) für den normalen 200-Watt-Leistungsathlet mit „Bierbauch“ ein Zeitvorteil von zwei Minuten und zwölf Sekunden. Berechnet wurde dies mit einem 70 Kilogramm leichten Fahrer (plus acht Kilogramm Radgewicht), der die Strecke ohne Bierbauch in 4:45:30 Stunden fährt.

Bauchansatz führt zu weniger Luftverwirbelung

Die wissenschaftliche Erklärung für die Zeitersparnis:

Ein Bauchansatz, oder "Bierbauch" reduziert den Strömungswinkel und die Expansion der Luft um die Hüfte herum und führt dadurch zu einer späteren Strömungsablösung von den Hüften. Dies wiederum führt zu einem kleinen Nachlauf (verwirbelte Luft), die vom Fahrer mitgezogen wird.

Man muss aber beachte, dass ein Bierbauch immer mit einem Mehrgewicht verbunden ist. Vier Kilo kommen da schnell zusammen. Die aerodynamischen Vorteile lassen sich somit nur auf flachen Strecken, ohne bergab ausspielen.  Oft geht ein "Bierbauch" auch mit dickeren Armen und Beinen einher, die den Luftwiderstand erhöhen, wegen der größeren Stirnfläche.

Wer also in der Ebene von einem "Bierbauch" überholt werden sollte, hat nun eine gute Erklärung. Und das Bier nach der Tour dient ab heute aerodynamischen Zwecken!

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